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Sportorthop?die & gelenkerhaltende Chirurgie


Knorpelzelltransplantation

Die matrixgestützte autologe Chondrocyten-Transplantation (M-ACT)

Angewandtes Tissue-engineering zur Behandlung von isolierten Gelenkfl?chendefekten

Isolierte Defekte des Gelenkknorpels am Kniegelenk entstehen durch Unf?lle oder Ver?nderungen, welche die Umgebung der gesch?digten Knorpeloberfl?che intakt lassen. Betroffen sind oft jüngere, sportlich aktive Menschen. Die k?rpereigenen Reparaturmechanismen am Gelenkknorpel sind stark limitiert und führen zumeist zu einem unbefriedigenden Ergebnis mit schmerzhaften Reizzust?nden sowie einem Verlust der Bewegungs- und Belastungsf?higkeit des Gelenkes.


KnorpeldefektAbb.: Arthroskopisches Bild eines Kniescheibenknorpeldefektes

Die daraus resultierende sog. Arthrose-Krankheit schreitet über Jahre mit vorübergehenden Episoden bezw. trotz scheinbarem Stillstand unweigerlich fort. Das Spektrum sowohl konservativer als auch operativer Behandlungsm?glichkeiten bei Arthrose ist auch in der modernen Medizin begrenzt. Durch die bisherigen Therapieverfahren (Knorpelgl?ttung, Anbohrung o.?.) konnte lediglich die Ausbildung eines faserknorpeligen Ersatzgewebes angeregt werden.

Die Matrixgestützte Autologe Chondrocyten-Transplantation (M-ACT) stellt ein modernes Verfahren des Tissue-engineering in der Orthop?die dar, das eine Gelenkknorpelregeneration mit orignalem hyalinen Knorpelgewebe erm?glicht. Gesunde Knorpelzellen werden dafür bei einer Spiegelung aus dem Knie gewonnen, im Labor aufgearbeitet und vermehrt, um dann nach ca. 4 Wochen in den Defekt eingebracht zu werden. Durch die M-ACT l?sst sich ein biologisch vollwertiges Knorpelersatzgewebe erzielen.


Indikation

Isolierte Knorpeldefekte in bestimmten anatomischen Lokalisationen sind für eine M-ACT geeignet.

Am Kniegelenk geeignet sind isolierte Knorpeldefekte der Oberschenkelrolle (Femurcondylus), der Kniescheibenrückfl?che (Patella) und ihres Gleitlagers (Trochlea). Eine Osteochondrosis dissecans ist in der Regel ebenfalls geeignet, bedarf jedoch eines zus?tzlichen Wiederaufbaus des mitbetroffenen Knochenlagers. Meniskussch?digungen werden gleichzeitig bearbeitet. Ein Riss des vorderen Kreuzbandes ist ebenfalls mittels Ersatzoperation zu versorgen; diese kann in der Regel einzeitig zusammen mit der M-ACT erfolgen.

Die übrigen Gelenke wie Schulter, Hüfte und Grosszehengelenk stellen seltene Ausnahmendikationen für das M-ACT-Verfahren dar.

Grunds?tzlich zu unterscheiden von isolierten Knorpeldefekten sind die alterungsbedingten, fl?chenhaften Verschlei?ver?nderungen des Gelenkknorpels. Ein derartiger allgemeiner Gelenkfl?chenverschlei? (?Arthrose“) ist für das ACT-Verfahren nicht geeignet. Desweiteren ungeeignet sind Knorpelsch?digungen einander gegenüberliegender Gelenkpartner (z.B. Oberschenkelrolle und Schienbeinkopf, Kniescheibe und Gleitlager).

Als Ausschlu?kriterien des ACT-Verfahrens gelten: Ein zu Grunde liegender Gelenkinfekt. Eine entzündliche Grunderkrankung, z.B. chronische Polyarthritis, Rheumatismus. Eine überm??ige Beinachsen-Fehlstellung. Eine Gelenkinstabilit?t. Hochgradige Ver?nderungen der Gelenkphysiologie, z.B. durch einen bereits vollst?ndig entfernten Meniskus. Massives ?bergewicht. Eine Allergie auf tierische Eiweisse. Die Obergrenze des Patientenalters wird bei etwa 45 Lebensjahren angesiedelt.

Trotz dieser strengen Anwendungseinschr?nkung mu? beachtet werden, dass auch mit der Knorpelzelltransplantation - wie in der Medizin generell - ein Behandlungserfolg nicht garantiert werden kann.

OP-Verfahren

Bei geeignetem Befund entnimmt der Operateur w?hrend der Arthroskopie (Gelenkspiegelung) eine Probe von gesundem, hyalinen Gelenkknorpel aus einem wenig belasteten Areal des betroffenenen Gelenkes. Die Knorpelzellen werden in einem Speziallabor unter hochsterilen Bedingungen aus der Gewebeprobe isoliert und weiter kultiviert. Die Knorpelzellen erlangen so ihre Eigenschaft zur Teilung und Produktion knorpelspezifischer Umgebungsbestandteile (Matrix) wieder.

Die vermehrten und aktivierten Knorpelzellen werden anschliessend im Labor auf ein Tr?gervlies (Tr?ger-Matrix) aufgebracht oder in einem Gel aus Hyalurons?ure verteilt. Ein Tr?gervlies besteht z.B. aus tierischen Eiweissen (Kollagen). Nach ca. 4 Wochen steht das Knorpelzellvlies zur Implantation zur Verfügung. Das Gelenk wird nun minimal-invasiv er?ffnet, der Knorpeldefekt bis in das gesunde Umgebungsgewebe ges?ubert und das passgenau zugeschnittene Vlies in den Defekt eingeklebt. Bei einer gelbasierten ACT wird das knorpelzellhaltige Gel in den Defekt eingespritzt. Anschlie?end wird das Gelenk wieder verschlossen.


Knorpeldefekt
Knorpeldefekt vor Bearbeitung

Knorpeldefekt
Bearbeiteter Knorpeldefekt mit passgenauer Schablone

KnorpeldefektEingeklebtes Knorpelzellvlies


Nach Implantation setzen die Knorpelzellen am Ort des Defektes die Synthese ihrer typischen Umgebungsbestandteile (Matrix) fort. Das Tr?gervlies bzw. Gel aus Fremdeiweiss wird hingegen vom K?rper allm?hlich abgebaut. Der Defekt wird durch ein Gewebe gr??tm?glicher ?hnlichkeit oder Identit?t mit dem Originalknorpel aufgefüllt.




KnorpeldefektArthroskopisches Bild des gro?en, zerfurchten, ulcus?hnlichen Defektes im Bereich der Lauffl?che der Kondyle



Anfertigen der SchabloneAnfertigen der Schablone entsprechend der Kontur des Defektes



Auflegen der MatrixAuflegen der knorpelzell-haltigen Matrix, die exakt dem Defekt eingepasst wird



Nach der TransplantationArthroskopisches Bild des Defektes 40 Monate nach der Transplantation. Es zeigt sich eine glatte Knorpeloberfl?che von identischer Farbe und Kontur wie der nicht betroffene Umgebungsknorpel. Es ist zu einer v?lligen Wiederherstellung k?rpereigenen Knorpels gekommen.




Nachsorge

Das Gelenk wird in der Regel nur für einige Tage mit einer Schiene ruhig gestellt. Die weitere Behandlung ist funktionell: Sie umfasst am Knie- und Sprunggelenk neben einer 6-w?chigen Teilbelastung an Gehstützen ein intensives ambulantes physiotherapeutisches Rehabilitationsprogramm über einen Gesamtzeitraum von ca. 4 Monaten begleitet von physikalisch-balneologische Massnahmen (Lymphdrainage, K?lteanwendungen, Elektrostimulation, Aqua-Therapie etc.).

Dynamische Sportarten wie Lauf- und Ballsportarten und Skifahren k?nnen in der Regel 6 Monate nach der ACT wieder betrieben werden. Der Gelenkschutz-Aspekt (?Knieschule“) sollte dabei für den langfristigen Erhalt einer schmerzfreien Gelenkfunktion beachtet werden.


Fazit

Weltweit sind seit 1987 bisher ca. 40.000 Patienten mit der M-ACT behandelt worden. Die Quote guter und sehr guter klinischer Ergebnisse in verschiedenen Langzeitstudien liegt dabei nach 2 –10 Jahren bei über 90 %.

In unserer Klinik wurden seit 1.7.2000 über 500 Patienten mit dem M-ACT-Verfahren versorgt. Neben der Grundlagenforschung im klinikeigenen Zell-Labor werden durch die Optimierung der Operationstechnik mit speziellem Instrumentarium und der Verwendung biologischer Tr?germaterialien (sog. Matrices) weitere Ressourcen des konventionellen M-ACT-Verfahrens zur Miniaturisierung des Eingriffs und schmerzfreieren schnelleren Rehabilitation erschlossen.

Die M-ACT ist eine vielversprechende, auf modernsten biologischen Techniken basierende Methode zur Behandlung isolierter Knorpeldefekte geeigneter Gelenke. Durch Kooperation von Tissue engineering und moderner Orthop?die erwachsen erstmals neuartige Behandlungskonzepte zur gezielten Gelenkfl?chenrekonstruktion mit biotechnologisch aktiviertem k?rpereigenem Gewebe. Langfristiges ehrgeiziges Ziel ist die biologisch vollwertige Restitution des Gelenkknorpels auch bei degenerativer Sch?digung zur Vermeidung der Arthrosekrankheit.


Gelenkknorpelrekonstruktion

Biologische Tr?germaterialien (Matrices) zur verbesserten k?rpereigenen Gelenkfl?chenreparatur (AMIC?-Verfahren)

Knorpeldefekte in den Gelenkfl?chen entstehen h?ufig durch Unf?lle oder Abnutzung. Sie stellen ein gro?es Problem in der Orthop?die dar, da das k?rpereigene Reparaturpotenzial für lokalisierte Gelenkfl?chendefekte stark begrenzt ist. Zerst?rtes Knorpelgewebe heilt nicht. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网 liegt begründet in der fehlenden Teilungsaktivit?t der Knorpelzellen aus der Defektumgebung. Zur Reparatur des Defektes müssen daher notwendigerweise Zellen in den Knorpeldefekt gelangen k?nnen. Ansonsten droht ein frühzeitiger fl?chenhafter Gelenkfl?chenverschlei? (Arthrose).

Bild 1: Ausgangsbefund am Knie: Hochgradige Knorpelaufbrüche der inneren Oberschenkelrolle


Die operative Er?ffnung des innerhalb des Defektes gelegenen Knochens durch Anbohrung/Perforation (?Mikrofrakturierung“) erm?glicht es Knochenmarkstammzellen, in die Defektzone zu gelangen. Das stammzellhaltige Blut bildet durch Gerinnung in der Defektzone einen Blutkuchen. Die darin enthaltenen Knorpelvorl?uferzellen k?nnen sich anschlie?end zu Knorpelzellen differenzieren und k?rpereigenes? Knorpelersatzgewebe bilden. Derartige Verfahren sind in der Gelenkchirurgie seit über 40 Jahren etabliert, waren jedoch bislang stets auf kleinere Defekte (< 2 cm?) begrenzt.

Bild 2: Ges?uberter Knorpeldefekt an der Oberschenkelrolle des Kniegelenkes, Austritt von stammzellhaltigem Blut nach Mikrofrakturierung


Das Tissue-Engineering hat in der Medizin in den letzen Jahren eine Vielzahl an biologischen Ersatz- und Tr?germaterialien hervorgebracht. Die sog. autologe matrix-induzierte Chondrogenese (AMIC?-Verfahren) kombiniert eine Mikrofrakturierung mit dem zus?tzlichen Aufbringen einer biologisch abbaubaren zweischichtigen Membran (Kollagen I/III-Matrix). Ihre por?se Seite fungiert als eine Art L?schblatt für die? einwandernden Stammzellen: Sie stabilisiert den stammzellhaltigen Blutkuchen und bietet den einwandernden Stammzellen eine vorteilhafte Umgebung, um sich in knorpelartige Zellen differenzieren zu k?nnen. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e Zellen produzieren dann das Ersatzgewebe zur Defektauffüllung. Die glatte Seite hingegen dichtet das sich bildende junge Ersatzgewebe gegen den Gelenkraum hin ab.

Bild 3: Einblutung in die aufgeklebte Kollagenmembran (ChondroGide?)


Das AMIC?-Verfahren wird bei lokalen Defekten (traumatisch oder degenerativ) und geeigneter Lokalisation am Knie und oberen Sprunggelenk einzeitig, unmittelbar im Anschlu? an eine Arthroskopie durchgeführt. Bei Knochendefekten (z.B. Osteochondrosis dissecans) kann zudem ein zus?tzlicher Knochenaufbau erfolgen (Spongiosaplastik). Das Einbringen der Matrix geschieht dabei minimal invasiv. Die Nachbehandlung umfasst im Wesentlichen eine Teilbelastung an Unterarmgehstützen, die Verwendung einer gelenkigen Knieschiene sowie ein drei- bis viermonatiges intensives physiotherapeutisches Nachbehandlungsprogramm. Sportf?higkeit für kniebelastende Mannschafts- und Ballsportarten ist nach ca. 6 Monaten gegeben.

Bild 4: Ersatzgewebe 10 Monate nach AMIC?-Verfahren


Durch die Verbesserung k?rpereigener Reparaturprozesse k?nnen mit dem AMIC?-Verfahren nun auch gr??ere lokale Knorpeldefekte aussichtsreich versorgt werden.


Arthroplastische Hüftumformung

Kurzinfo: Gelenkerhaltende Hüftoperation

  • Station?rer Aufenthalt: 6 Tage
  • Teilbelastung: 6 Wochen
  • Arbeitsunf?higkeit: 8 Wochen
  • Entfernung der Hautf?den nach dem 14. postoperativen Tag.
  • Entzündungshemmende Medikation zur Prophylaxe von Verkn?cherungen mit sog. NSAR für 3 Wochen.
  • Gehstützen für 6 Wochen nach OP mit Teilbelastung (20 kg).
  • Nach 6 Wochen Belastungsaufbau je nach Schmerzen und Schwellneigung bis zur Vollbelastung 8 Wochen nach OP.
  • Thromboseprophylaxe bis zur dauerhaften sicheren Mobilisation, ohne Gehstützen nach 8 Wochen.
  • Keine sto?artigen Belastungen, keine Kontaktsportarten (z.B. Fu?ball), bis 3 Monate nach OP.
  • verschiedene Hüftgelenk-Prothesen ? Begleitend Krankengymnastik, ggf. zus?tzliche Ma?nahmen.

Aufbau des Hüftgelenks

Aufbau des Hüftgelenks

Das Hüftgelenk (Articulatio coxae) wird aus der kn?chernen Gelenkpfanne, dem so genannten Acetabulum und dem oberen Ende des Oberschenkels, dem Femur gebildet. Die Innenseite der Gelenkpfanne ist hufeisenf?rmig mit Knorpel überzogen, am Hüftkopf reicht der Knorpel bis über den ?quator. Am Rand der Hüftpfanne befindet sich eine abdichtende Gelenklippe, das so genannte Labrum acetabulare.


Die Gelenkkapsel entspringt oberhalb des Pfannenrands und zieht sich über den Hüftkopf bis zur Basis des Schenkelhalses. Die Hüftgelenkkapsel ist durch kr?ftige B?nder verst?rkt. Vorne liegt das Ligamentum iliofemorale, das
mit einer maximalen Zugkraft von über 300 kg das st?rkste Band im menschlichen K?rper ist.
Umschlossen wird das Gelenk von kr?ftigen Muskelgruppen. Auf der? K?rpervorderseite befinden sich die Muskeln, die für die Beugung und für das Anspreizen der Hüfte verantwortlich sind. Auf der Rückseite befinden sich die
Muskeln, die das Bein abspreizen oder aus der Beugung strecken lassen.
Durch diesen engen, kn?chernen Formschlu? und die straffe Führung durch Muskeln und B?nder, ist das Hüftgelenk gegen Ausrenkungen geschützt und erlaubt auch bei extremen Belastungsspitzen stets eine sichere Kraftübertragung vom Rumpf ins Bein.


Coxarthrose – Der Verschlei? des Hüftgelenks

Bei den meisten Gelenken kommt es im fortgeschrittenen Lebensalter des Patienten zum Verschlei? des Gelenkknorpels. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网er Prozess wird als Arthrose, bei der Hüfte genauer als Coxarthrose, bezeichnet. Ursache für die Coxarthrose kann z.B. ein entzündlicher Prozess, wie eine rheumatische Erkrankung sein, oder es k?nnen mechanische Probleme der Grund für eine punktuelle ?berbelastung sein, die dann nach und nach zu vorzeitiger Abnutzung des Gelenkknorpels führen. Der Knorpel ist aber ein unersetzbarer Teil des Gelenkes, der unentbehrlich für das widerstandslose Gleiten der Gelenkpartner ist. Viele Versuche wurden unternommen, um den Knorpel zu ersetzen, führten jedoch an der Hüfte nicht zu dauerhaftem Erfolg. Ist der Knorpel aufgebraucht, reiben die Knochen direkt aufeinander. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e Reibung von Knochen auf Knochen ruft eine schmerzhafte Entzündung im Knochen hervor. Im englischsprachigen Raum ist der Prozess der Arthrose auch als Osteoarthritis, also als Knochen- und Gelenkentzündung treffend bezeichnet. Ein frühes Zeichen der Arthrose sind kn?cherne Anbauten an den Gelenkpartnern, die im R?ntgenbild als so genannte Osteophyten auffallen. Sind weitere Knochenreaktionen, wie zum Beispiel Knochenzysten, im R?ntgenbild sichtbar, ist dies ein Zeichen dafür, dass der Gelenkknorpel aufgebraucht und die Arthrose weit fortgeschritten ist. Der
Arthroseproze? verl?uft oft zeitlich in Wellen, wobei die beschwerdefreien oder -armen Zeiten immer kürzer werden und die Schmerzepisoden immer heftiger und l?nger. Ist der gesamte Gelenkknorpel in der Hauptbelastungszone aufgebraucht, kann die Arthrose nur noch durch einen künstlichen Gelenkersatz behandelt werden.


FAI – Das femoroacetabul?re Impingement

Da das Hüftgelenk durch die enge kn?cherne und die kr?ftige Weichteilführung keinen Spielraum für Ausweichbewegungen bietet, verursachen schon die geringsten Passungenauigkeiten der Gelenkpartner einen mechanischen Konflikt. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e Formst?rung kann entweder seitens der Pfanne und/oder des Hüftkopf-Schenkelhalses auftreten.


Bei etwa 15% aller Europ?er liegt eine Abweichung von der Norm am Schenkelhals und/oder an der Hüftpfanne vor. Bei einem ?ZU VIEL“ der Pfanne wird der Hüftkopf von der kn?chernen Umfassung der Pfanne in die Zange genommen.
百利宫_百利宫娱乐平台¥官网es Zangenph?nomen wird als PINCER Impingement (engl. PINCER = Bei?zange) bezeichnet.


Bei einer unzureichenden Taillierung des Hüftkopf-Schenkelhals-?bergangs kommt es bei der Beugung des Gelenks zu einem Einpressen des entrundeten, nicht mehr kugelf?rmigen Hüftkopfes in die kugelf?rmige Hüftpfanne. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网er Vorgang gleicht dem Prinzip einer mechanischen Nockenwelle und wird deshalb als CAM Impingement (engl. CAM = Nockenwelle) bezeichnet.


H?ufig liegen beide Formst?rungen vor, was das Problem noch verst?rkt, und so k?nnen schon geringe Abweichungen von der Norm auf Dauer das Gelenk sch?digen.
Das bedeutet, dass sich das Hüftgelenk im Laufe der Zeit selbst zerst?rt. Genau hier setzt unsere Therapie an.

Ap Hip05

Abb.: Sonografie: CAM-Impingement (rot), Idealkontur (blau)


Entwicklung der Beschwerden

Die ersten Hüftbeschwerden kündigen sich meist nur diskret an und sind oft nicht von langer Dauer. Bei genauer Befragung der Betroffenen haben die Beschwerden oft schon vor Jahren begonnen, wurden jedoch nicht mit dem Hüftgelenk in Verbindung gebracht. Meistens werden gerade bei jungen Patienten die Beschwerden als Muskel- oder B?nderzerrung, Schleimbeutelentzündung, als Bandscheibenvorfall oder Leistenbruch fehlgedeutet. Einige Patienten werden sogar mit der Verdachtsdiagnose eines Leistenbruchs oder einer Schleimbeutelentzündung ohne nennenswerten Erfolg operiert.

Bewegungseinschr?nkung beim Impingement

Bei der Untersuchung zeigt sich meist eine verminderte Innenrotation des? betroffenen Beins, die meist seit der Jugend bekannt ist und mit der Zeit zugenommen hat. Durch eine Ultraschall-Untersuchung kann ein erster Verdacht auf ein FAI ge?u?ert werden, der bei entsprechendem Befund durch eine R?ntgenaufnahme best?tigt werden kann. Bei unklarem Befund kann zur Komplettierung der Diagnostik eine hochaufl?sende Kernspintomographie mit speziellen axialen Rekonstruktionen durchgeführt werden. Durch diese speziellen Rekonstruktionen lassen sich auch verdeckte Fehlbildungen darstellen. Best?tigt sich in der Bildgebung der Verdacht auf ein femoroacetabul?res Impingement und ist noch ausreichend Knorpelbeschichtung an den? Gelenkpartnern vorhanden, so kann eine gelenkerhaltende Operation? durchgeführt werden.


Gelenkerhaltende, minimalinvasive Therapie

Der Arthroseprozess an der Hüfte kann nicht durch Medikamente oder Krankengymnastik aufgehalten werden. Die Ursache für die Arthrose kann ausschlie?lich durch eine Operation angegangen werden.

Der Patient wird in Seitenlage auf dem Operationstisch gelagert, die betroffene Seite zeigt zur Decke. Durch einen kurzen Hautschnitt von etwa 8 cm L?nge wird die Muskellücke zwischen den vorderen und den hinteren Muskelgruppen aufgesucht. In dieser Muskellücke verlaufen keine gro?en Nerven oder Blutgef??e, so dass auf diese Weise die Gelenkkapsel gefahrlos erreicht werden kann. Der Raum über der Gelenkapsel wird mit zwei speziellen Haken aufgespreizt. Die Muskeln werden
zur Seite gehalten, nicht aber abgel?st oder durchtrennt. So ?ffnet sich dem Operateur ein Fenster. Es folgt dann die L?ngsspaltung der straffen Hüftb?nder und eine teilweise Abl?sung im Ansatzbereich. Zwei weitere Haken werden eingesetzt, so dass nun das Gelenk einsehbar ist. ?ber diesen Zugang erreicht man auf direktem Weg die Stelle, an der sich die sch?digenden Formst?rungen befinden.

Zugang Hüfte

Liegt ein Bei?zangen-Ph?nomen vor, wird der Pfannenrand um wenige Millimeter verschm?lert. In besonderen F?llen kann die Gelenklippe abgel?st, der kn?cherne Pfannenrand reduziert und anschlie?end die Gelenklippe wieder angen?ht werden.


Abb.: Weit umfassende Aufwulstung des Knochens am ?bergang von? Oberschenkelhals zum Kopf

Die Formst?rung am Schenkelhals kann mit speziellen, gebogenen Mei?eln Stück für Stück bearbeitet werden. Da das Operationsfenster meistens kleiner als die kn?cherne
Ver?nderung ist, muss die Problemzone durch Drehung am Bein in das Sichtfeld des Operateurs gebracht werden.



Abb.: Gezielt wird der Knochenwulst am Schenkelhals abgetragen.

百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e wichtige Aufgabe übernimmt einer der 2 Assistenten, der damit dem Operateur die M?glichkeit gibt, den vollen Umfang der Ver?nderung zu korrigieren.



Abb.: Nach der Operation wiederhergestellte Idealkontur

Am Ende der Operation werden noch einmal Bewegungen in der Hüfte simuliert. Dabei wird überprüft, ob noch Kollisionen zwischen den Gelenkpartnern auftreten. Schlie?lich wird die Knochenoberfl?che gegl?ttet. Um Blutergüsse zu vermeiden wird eine Drainage eingelegt, die für mindestens 12 Stunden belassen werden sollte.



Abb. oben: R?ntgenbild vor der Operation: (A) Pfannenrand-Osteophyt, (B) Schenkelhals-Osteophyt
Abb. unten: R?ntgenbild nach Operation

Nach dem Abklingen der Bet?ubung des Beines wird der Patient von unserer ?berwachungsstation, auf der er nach der Operation für einige Stunden betreut wurde, auf Normalstation gebracht. Die erste Mobilisation an Gehhilfen erfolgt noch am Abend des Operationstages.


Nachbehandlung

Durch das Abtragen der ?Nockenwelle“ kommt es zu einer Schw?chung des Schenkelhalses, weshalb eine 6-w?chige Teilbelastung des operierten Beines mit 20 kg n?tig ist. Von Impaktsportarten und schockartiger Belastung wird für den
Zeitraum von 3 Monaten dringend abgeraten. Obligatorisch ist die medikament?se Prophylaxe gegen eine unerwünschte Gewebeverkalkung für 2-3 Wochen und gegen Thrombose solange Gehstützen benutzt werden. Nach der Operation ist eine intensive Nachbehandlung n?tig. Zum einen müssen Sie als
Patient selbstst?ndig t?glich ?bungen durchführen, die dann durch krankengymnastische ?bungsbehandlungen und ggf. durch eine ambulante Anschlussheilbehandlung komplettiert werden.
Nach der OP müssen Sie selbst mindestens 5 x t?glich für 5 Wochen maximale Bewegungsübungen machen.


Abb. 1: Hüftbeugung, Knie maximal ranziehen.
Abb. 2: Au?enrotation (Knie zeigt nach au?en), unterstützt
durch die gleichseitige Hand



Abb. 3: Erhalt der Au?enrotation, Fu?sohlen aneinander,
Knie auseinader fallen lassen.
Abb. 4: Erhalt der ?berstreckbarkeit, Hüftstreckung.



Abb. 5 und 6: Scheibenwischer-?bung für Innen- und Au?enrotation, Lockerung der LWS. Becken m?glichst auf dem Boden, Knie erst nach rechts, dann nach links fallen lassen.



Alternative: Gelenkersatz

Wenn der Gelenkverschlei? schon zu weit fortgeschritten ist, um noch eine gelenkerhaltende Operation durchführen zu k?nnen, ist ein künstliches Hüftgelenk ein Segen. Ein künstliches Hüftgelenk ist ein sicherer Weg, rasch und dauerhaft beschwerdefrei zu werden. In unserem Hause kommen nur hochwertige Prothesen zum Einsatz, welche weltweit auf dem Markt sind und mit denen die besten
Langzeitergebnisse erzielt werden. Da die Gelenkumformung die Ursache der Arthroseentstehung angeht, aber nicht den Knorpelschaden rückg?ngig machen kann, kann es auch nach erfolgreicher Umformung des Hüftgelenks zu erneuten Beschwerden kommen. Zu diesem sp?teren Zeitpunkt muss schlie?lich über ein künstliches Hüftgelenk nachgedacht werden. Es ist hervorzuheben, dass die Operation der Hüftumformung kein Hindernis für einen sp?teren, m?glicherweise notwendigen Gelenkersatz darstellt.

Sollte es für eine gelenkerhaltende Operation aufgrund der fortgeschrittenen Arthrose zu sp?t sein, die Beschwerden jedoch noch tolerabel, so ist es wichtig durch Krankengymnastik die hüftstabilisierenden Muskeln zu kr?ftigen und die Beweglichkeit zu erhalten.

Abb.: verschiedene Hüftgelenk-Prothesen (Foto: Fa. DePuy)



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